13.11.2011

Herbsttrainingslager DK: "Das Auge segelt mit..."

Schnell nochmal das Stahlschiff abgefeudelt, bevor die Crew der WARNOW an diesem November-Samstagmorgen kurz darauf aufbricht, um über die Selbige (also die Warnow) in den Ostsee zu stechen...

Beschleunigtes Konsumgüterprodukt: Unter Spi legt sich die WARNOW schön auf die Backe. In den 80er Jahren wurden auf der Volkswerft Stralsund weit über 100 dieser massigen Stahlschiffe vom Typ "SUND 27" produziert. (foto cc by RostockSailing.de)


Acht Boote, 26 Mann, die meisten vom RSC-92 - das Stichwort heißt "Herbsttrainingslager DK". Kurs 344 Grad - gerader Weg nach Gedser, südlichster Zipfel Dänemarks. Das Ganze in gepflegt sportlichem Cruising zu erreichen.

Schiffe und Besatzungen hatten sich drei Wochen nach dem offiziellen Absegeln nochmal schön zurecht gemacht. Auch der Segel-Dresscode war "casual": also nicht unbedingt die erste Rennsegelgarderobe, aber etwas Profil durfte das Tuch schon noch aufweisen - wie gesagt: das Auge segelt mit!

Spi und Blister waren bei dieser Windprognose ohnehin angesagt. Angefangen bei ESE 2-3 und aufgehört bei fetzigen 4-5! Da lässt sich auch ein stählernes Konsumgüterprodukt vom VEB Schiffswerft Stralsund (Typ SUND) wunderbar beschleunigen, so wie die WARNOW eines ist. (Tolle Webseite dazu mit spannenden Fakten, Hintergründen und Geschichte(n) hier).

Ergänzend zum "offiziellen" Bericht gibt's nachfolgend noch die Fotostory des diesjährigen Ostseetrips bei fast schon magischen Novemberlicht... Viel Spaß beim "Nachgucken"!

Sonne lacht Blende acht: Einfach mal Traumwetter für einen 5. November. Die Jungs von der WARNOW und sieben weiteren Schiffen vom RSC-92 freuen sich in der Morgensonne auf den außersaisonalen Dänemark-Törn. (foto cc by RostockSailing.de)


Fliegender Ostwind-Start auf der Warnow: Die FIEVDEELER-Crew hat den Spi gesetzt und wird ihn erst kurz vor der Hafeneinfahrt von Gedser wieder runter nehmen. 
(foto cc by RostockSailing.de)


Lauschige Überfahrt nach Dänemark? Kein Grund das gepflegte Schnellsegeln zu vernachlässigen! Querab von seinem Heimatverein konzentriert sich Benny auf den Spi-Trim. Schließlich heisst die Aktion ja auch "Herbsttrainingslager"! 
(foto cc by RostockSailing.de)


Auch die Jungs von der KARSTAROW ziehen die große rote Blase für die rund 20 Meilen bis zum südlichsten Zipfel unseres nordischen Nachbarlandes. 
(foto cc by RostockSailing.de)


Von wegen grauer November: Die Flotte startet ihren Spätherbsttörn im gleißenden Sonnenlicht... (foto cc by RostockSailing.de)


Die WARNOW unter Spi auf der Warnow... (foto cc by RostockSailing.de)


Schon beim Seehafen kommt der Wind spitzer und die Trimmer haben gut zu tun... 
(foto cc by RostockSailing.de)


Die Spinaker von SMILLA und WARNOW hinter der Warnowfähre nach Hohe Düne... 
(foto cc by RostockSailing.de)


Endlich freies Wasser: Segler gehören im November eher zu den Exoten. Die Ostsee ist zu dieser Jahreszeit fest in der Hand der Dorschangler... (foto cc by RostockSailing.de)


...eine ganz besondere Wassersport-Spezies, die unsere novemberlichen Spi-Künste nicht wirklich zu würdigen weiß. (foto cc by RostockSailing.de)


Rollo genießt die Sonne in Luv auf der hohen Kante... (foto cc by RostockSailing.de)


...während in Lee der KALKEI-Blister durch die Ostsee gurgelt... 
(foto cc by RostockSailing.de)


Die Rostock-Gedser-Fähre weist den Weg: Mehrmals schaukeln wir über die archaischen Riesen-Heckwellen von KRONPRINS FREDERIK und PRINS JOACHIM. Vielleicht zum letzten Mal, denn im Frühjahr 2012 werden die mehr als 30 Jahre alten Schiffe ausgemustert und durch die Neubauten BERLIN und COPENHAGEN ersetzt... 
(foto cc by RostockSailing.de)


Einlauf im Viertelstundentakt: Das Empfangkommitee im ansonsten leeren "Gedser Lystbådehavn" wurde zusehends größer (und lustiger), bis alle acht Schifffe endlich fest waren. (foto cc by RostockSailing.de)


Dänische Broiler: Irgendwie hatte uns die "Havnekroen" erst für Sonntag auf dem Plan, aber "Mädchen" hat kurzerhand erst den Südflügel und zwei Bier später auch die 26 halben Hähnchen klar gemacht. Als Absacker sehr zu empfehlen: "Heißes Bier mit Sahne". Nicht grübeln - einfach bestellen! (foto cc by RostockSailing.de)


Nächtlicher Rückweg zum "Lustboothafen" (tatsächlich die Übersetzung von "Lystbådehavn"): Gedser ist derzeit eine Großbaustelle. Für den neuen Fähranleger wurde bereits eine riesige Aufstellfläche planiert. Die alten Hafengleise sind gekappt und enden irgendwo im Nirgendwo... (foto cc by RostockSailing.de)


Sonntag früh: Lecker 'Morgenmad' im extra für uns geöffneten Vereinshaus. Noch spiegeln sich die Boote im Fenster... (foto cc by RostockSailing.de)


...doch gleich wird die Rostocker Flotte ablegen. Dann fällt der Yachthafen von Gedser endgültig in den Winterschlaf.  (foto cc by RostockSailing.de)


Kein Fatzen Wind: Für den Rückweg ist die Aral-Fock angesagt. Die Jungs von der KARSTAROW sind bester Laune - in dieser Disziplin kann ihr liebevoll restaurierter Klinkerbau locker mithalten. Der Bootsname geht übrigens auf einen alten russischen Einhandsegler zurück, der es als Erster geschafft haben soll, allein die berüchtigte Beringsee zu überqueren... (foto cc by RostockSailing.de)


Volle Kraft zurück: Statt Hardcore-Segeln gab's die totale November-Flaute zwischen Gedser und Rostock... (foto cc by RostockSailing.de)


Das aufgewühlte Gedser-Fahrwasser täuscht. Es stammt lediglich von der just eingelaufenenen KRONPRINS FREDERIK, in deren Heckwasser die unersättlichen Möwen nach Nahrung suchen... (foto cc by RostockSailing.de)


Twilightzone: Mitten auf der Ostsee verschwinden die Grenzen zwischen See und Himmel. Im windstillen Novembernebel ist zwar die Sonne, aber kein Horizont zu erkennen.... (foto cc by RostockSailing.de)


Das westliche Molenfeuer von Warnemünde strahlt in Graustufen, der Windsack hängt schlaff runter... (foto cc by RostockSailing.de)


Umso euphorischer die Stimmung im RSC-92: Die Frauen haben den Tisch gedeckt und jedes Schiff wird einzeln gefeiert. Ganz großes Hafenkino! (foto cc by RostockSailing.de)


Dann die ganz dicke Suppe am Sonntag spätnachmittag im Stadthafen: Ok, die Tage werden tatsächlich kürzer, aber was spricht sonst noch dagegen, im November segeln zu gehen?! (foto cc by RostockSailing.de)


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Hier geht's übrigens zum Kurzbericht 2010!

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