31.05.2012

RUND SKAGEN 2012 | Live von Bord der "SEB"

Hallo Regatta- und Offshore-Fans! Es geht wieder RUND - und zwar PANTAENIUS RUND SKAGEN 2012. Im Rahmen eines "Selbstversuches" versorgen wir Euch hier "so live wie möglich" und ständig aktualisiert (runterscrollen!) mit Bildern, Positionen und allen Hintergrundinfos - direkt von Bord des Rostocker V.O.60 Ocean Racers "SEB"...

Rostocker Yacht SEB wird "First Ship Home"!

Genaue Zielzeit lt. Zielteam: SWE 20001 SEB 31/05/2012 08:26:19 (ohne Gewähr!)

Schnellste gesegelte Zeit: Die überglückliche speedsailing Crew auf dem Rostocker V.O.60 Ocean Racer "SEB" rauschte heute morgen nach 63 Stunden hartem Offshore-Regatta-Kampf als erste Yacht über die Ziellinie vom PANTAENIUS RUND SKAGEN 2012 ...

Die SEB-Crew (v.l.n.r.): Roland "Roli" Huhn, Christian Fabry, Malte Braeuer (vorn), Ludwig Ploen (dahinter), Sven Wegner, Oliver Freiheit, Daniel Wehden, Hajo Hensel, Christian "Chriggel" Heermann, Navigator Oliver Schmidt-Rybandt, Jan Lüneberg, Lorenz Gaedke, Skipper Martin Buck und MCM Felix Hauß. Gute Arbeit - gute Crew! (foto cc by speedsailing.de


PANTAENIUS RUND SKAGEN 2012 |  Endgebnisse:


Gesamtsieger über alle Klassen (also nach berechneter Zeit) wurde die TRAMONTANE, mit 31 Fus die kleinste Yacht im Feld!  Super Leistung - Herzlichen Glückwunsch!!!

Die SEB gewinnt zwar die (inoffiziellen!) "Line Honours", war also die schnellste nach gesegelter Zeit ("First Ship Home"). Berechnet belegt die SEB in ihrer Wertungsklasse  ORCC 1 (ORC Club) den 3. Platz hinter den Yachten LEU und RED.

Alle Ergebnisse und Einzelwertungen im Überblick.




Donnerstag 31. Mai 2012 | update 08.00 Uhr

!!! FINISHED !!! Im Ziel !!!

Heute morgen um kurz nach acht passierte die SEB vom Team speedsailing aus Rostock um Skipper Martin Buck nach etwa 63 Stunden auf See als erste Yacht die Ziellinie des PANTAENIUS RUND SKAGEN 2012...! 


HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH JUNGS !!! 






Wo ist die SEB? Hier könnt Ihr mit unserem Live-Tracker live dabei sein, wie die Rostocker SEB-Crew bei Deutschlands härtestem Langstrecken-Rennen "Pantaenius Rund Skagen 2012" über 510 Meilen von Helgoland nach Kiel regattiert. FleetMon ist ein Projekt der überaus kreativen Rostocker Internetagentur JAKOTA, die seit vielen Jahren immer wieder mit innovativen Web-Lösungen überzeugen. Für einen direkten Vergleich aller teilnehmenden Yachten gibt's vom Veranstalter den offiziellen Yellowbrick-Race-Tracker, inzwischen sogar mit Winddaten und optisch deutlich ausgereifter als noch vor zwei Jahren...


update DO 07.00 Uhr | Die letzten Meter...


GO SEB!!! Gleich habt Ihr's geschafft...! :o)





update DO 03.00 Uhr

Hier die Tageszusammenfassung für gestern, MI 30.05. ( von MCM Felix):

MCM Felix H.
>> Mi 30.05.12 | 10 Uhr: Wie komfortabel ist doch das Bordleben bei ruhigen Bedingungen! In der Nordsee an der Kreuz haben wir wohl ordentlich an Gewicht verloren. Ab Hanstholm kam Ruhe ins Schiff und der Bordrythmus etablierte sich endgültig. Die Wachen fuhren und wechselten munter Segel (in der Zwischenzeit haben wir grob geschätzt mehr als 20. Segelwechsel hinter uns), das Boot fuhr komfortabel und nicht langsam.

Aus Sorge ums Material wechseln wir immer etwas eher auf den nächst kleineren Spi oder Code. Das machte uns auf raumen Kursen langsam genug, dass die Konkurrenten achteraus in Sicht kamen. Daß wir in eine Flaute mit Gegenstrom bei Skagen gefahren sind, verstärkte den Effekt noch. 


OFR setzt einen Bob in die Bahn
Nun laufen wir im Kattegat endlich südwärts, haben ein sauberes Kielwasser (also ohne Konkurrenten) und genießen die Ruhe im Wachsystem. Es wird gekocht, gescherzt und das Klo frequentiert. 

Dazu bedarf es hier an Bord etwas Humor oder Abgebrühtheit. Wenn jemand z.B. mal einen Bob in die Bahn setzen muß, dann geschieht das ohne akustische, visuelle oder gar olfaktorische Trennung vom restlichen Innenraum des Bootes. 



 


Hat schon so einiges durchgemacht: SEB-Klo
Dafür hat das Klo einen Sitz aus Kevlar, ist neigungsverstellbar, um bei Krängung entspannt zu sitzen und der Benutzer hat die Chance, durch das Schauglas für den Kiel das Ausgeschiedene nochmals zu verabschieden.

Sonst lebt es sich eigentlich recht bequem auf der SEB. Zumindest bei Strecken sind wenig Komfortunterschiede gegenüber Fahrtenschiffen zu verzeichnen. Zwar können Wir nur auf einer Flamme kochen, aber dadurch schmeckt die gefriergetrocknete Expeditionsnahrung nicht schlechter. Ja, richtig gelesen. Die gängigen Mahlzeiten gibt es ausschließlich in Pulverform; nicht mal die Milch kommt aus dem TetraPack, sondern muss erst aus Pulver angerührt werden.

Bei speedsailing's unter Deck ist alles zentral in einem Raum: Küche, WC, Badezimmer, Ankleideraum und Schlafzimmer. Alles zusammen ist aufgrund von Wasserballasttanks, Kollisonsschotten, Generator und diversen Rumpfversteifungs-Elementen gerade mal so groß wie der Innenraum eines 30 Fuß Schiffes. Wir leben hier jedoch mit 14 ungewaschenen Männern! Eine Geruchsfunktion bei Fotos könnte verehrende folgen haben. Wir klagen manchmal selbst schon....


Jauche-Segeln hinter Skagen
Oben im Cockpit sitzt es sich auch ohne Süll aber auch nicht schlecht. Das neigungsverstellbare Podest für den Rudergänger macht das Steuern komfortabel und in den Kojen schläft es sich auf See besser als in gepolsterten Betten. 

Die Navi verfügt über den Luxus eines keilförmigen Navigatorsitzes, auf dem man es bei Krängung prima aushalten kann. Da macht das Segeln wirklich Spaß. Auch wenn es natürlich anstrengend ist durch die Segelwechsel und das ständige Feintrimmen.

 


Little bit of patchwork @ Code 0
>> Mi 30.05.12 | 13 Uhr: Wir liegen in der Jauche, nein nicht in unserer Eigenen, es ist Flaute. 60 sm südlich der Nordspitze Dänemarks (Skagen) verlässt uns jeglicher Wind. Nach gefühlt drei Stunden (es war nur eine halbe) bringen wir das Boot mit den drei Eiern auf der Uhr wieder in Schwung. Inzwischen ist der große bauchige Code 0 (A0) wieder an Deck und dafür verrichtet der etwas kleinere aber deutlich flachere A3 an seiner Stelle die Arbeit.

Dann weht uns der Wind mit etwa 3,5 kt aus Süd direkt auf die Nase. Womit haben wir das nach all der Arbeit verdient? Die vorgepackten Essenstaschen enden mit der letzten, welche die Aufschrift 'Donnerstag' trägt. Und zu alledem sind die Gegner - zumindest mit Fernglas - schon wieder am Horizont auszumachen. Unsere Anspannung ist nicht zu verleugnen. 




>> Mi 30.05.12 | 22 Uhr: Es kam wie es kommen musste - nämlich alles auf einmal. Der Wind drehte und frischte stark auf, sofort Wenden! Etwa im selben Moment bemerkt Olli, dass die Lichtmaschine nicht mehr lädt und musste sofort den Hauptschalter abstellen um an der Lichtmaschine arbeiten zu können.

Haben derzeit den R1 oben und laufen mit 13 kn Richtung Kiel - Lichtmaschine ist immer noch defekt. Olli und Chriggel arbeiten unter Hochdruck an einer Lösung. Zurzeit haben wir zwar noch Akkus in den autarken Systemen, doch wenn das vorbei helfen nur noch Papierkarten....



Ganz bequem in der Navi und weit weg vom Klo: Chriggel zelebriert den Power-Nap

(Anm.: Wie das ganze ausging, lest Ihr im 01.00-Uhr-update "Licht am Fahrrad!"...)


update 01.00 Uhr | "LICHT AM FAHRRAD!"

Allet wieder schick - MCM Felix schreibt:

Immer diese kleinen Stromtierchen...
>> Also der Anschluss für die Feldwicklung war abgerissen und wurde wieder angelötet. Das alles bei 13 kn Fahrt mit Welle und Krängung...

Jetzt drücken wir auf Gas

Viele
Grüße
Die Crew




update 00.30 Uhr | Weiße Katze

(mk) Kurzes Beinevertreten im nächtlichen Rostock. In der Ludwigstraße kreuzte voraus eine weiße(!) Katze von rechts nach links das "Fahrwasser"... Also wenn das kein gutes Zeichen ist! - Und prompt lag die Nachricht im Elektropostkasten, dass die Jungs das Problem gelöst und die maulenden Stromtierchen wieder fest im Griff haben - geht doch!

Infos folgen "as live as possible"...!


;o)

__/)_/)_/)__


Mittwoch 30. Mai 


BREAKIN' NEWS 23.00 Uhr | Totaler BLACKOUT auf SEB!!!

Als wäre es nicht schon spannend genug: Die letzte Nachricht von Bord klingt leider nicht so berühmt:

Chriggel und Olli doktern an der LiMa ...
>> !!! News !!!! Totales Black Out auf SEB! Lichtmaschine Defekt, kein Strom mehr, keine Instrumente mehr , wir reparieren im Akkord Wind hat wieder eingesetzt , 12 knoten Speed bitte auch auf nordseewoche und kannst du auch alles mal auf meine Facebook S...

Uijuijui - was kommt denn nun noch alles - wo's doch jetzt Nacht wird zwischen den dänischen Inseln...  Ihr sollt einfach nur noch durchs Ziel fahren! Beruhigend zumindest zu wissen, dass wir vom Navigator über den Elektriker bis zum Maschinenbauer alles doppelt an Bord haben!
Ihr kriegt das hin Jungs - Wer wenn nicht IHR?!?!

Und noch eine gute Nachricht -> wir haben sogar ein Foto vom Problem - "as live as possible" aus dem Kattegat...! ;o)

Weitere Meldungen folgen sobald sie hier im Backoffice der speedbase eintreffen - stay tuned...! 

(Oh Gott ist das alles spannend! Oder wie Karli immer sagt: "Papa, ich bin schon ganz aufregend!")...


update 21.00 Uhr | 100 Meilen Schluss-Sprint

(mk) Genau genommen sind sogar noch "ein paar" mehr als 100 Meilen übrig und wenn die drei führenden Teams so weiter machen, sehen wir noch ein mindestens ein Match Race kurz vorm Ziel in Kiel. Die 19.00-Position sorgte schon mal für erheblich erhöhte Herzfrequenzen im SEB-Lager (sowohl im Kattegat als auch in der speedbase): SHAKTI und HASPA kamen laut Racetracker mit angeblich doppeltem Speed bis auf eine winzige Meile heran und drohten auf der "Innenbahn" durchzurutschen...

Beim aktuellen Update jetzt zum Glück alles wieder im Lot: SEB fährt (und führt) sauber mit 11 kn Boatspeed und sieben Meilen Vorsprung auf  SHAKTI bzw. HASPA (+8 Meilen). Puh, durchatmen! Felix schreibt von Bord für die offizielle Fanpage der Nordseewoche:

>> Moin von der SEB, Stimmung gut, Kielwasser bis jetzt noch sauber, Wind geht so, hoffentlich bald mehr... Hoffen das Rennen ist für alle daheim gebliebenen genauso spannend wie für uns an Bord! Wir Segeln konzentriert und sind hoch motiviert... Viele Grüße von der SEB"


update 19.00 Uhr | "Pitstop" beendet (hoffentlich!)

Kattegat: ...endlich wieder ein Kielwasser!
Langsam aber sicher plätschert es wieder an der Bordwand und inzwischen ist der FleetMon-Punkt wieder ein Pfeil. Aktuell stehen 7 Knoten+ auf der Uhr. Sogar in die richtige Richtung.

Unser "MCM" Felix schreibt in seiner letzten Kurzmail:

>> Wir sind glücklich, das es inzwischen wieder in unserem Kielwasser nach was aussieht; das Gummiband ist wieder gespannt...!


update 15.00 Uhr | Wind ist alle ...

(mk) Jetzt wird's nochmal richtig hart. Schlimmer als jeder Sturm zerrt eine handfeste Flaute an den Nerven der Regattasegler. Bei Sturm hat man wenigistens noch eine Wahl (links / rechts / grade)  - wenn jedoch kein Lüftchen mehr weht, klebt das Schiff an der bleiernen See. Im schlimmsten Falle zeigt das speedo dann "three eggs" ("drei Eier", d.h. 0.00 Knoten Boatspeed) und nichts geht mehr. Nur die Nerven beginnen hörbar zu flattern und bei Gegenstrom wird bisweilen sogar der Anker klargemacht.

WTF: 0,4 Knoten boatspeed - "dead calm" - totaler Nervenkram!
Unser FleetMon Tracker (s.u.) macht aus dem Richtungspfeil derzeit einen kreisrunden Punkt. Ein total doofes Zeichen, denn das tut er sonst eigentlich nur, wenn ein Boot an der Pier fest liegt. Oder bei unter einem Knoten Fahrt. Und genau das findet etwa auf Höhe der dänischen Insel Anholt gerade statt! Das Feld schiebt sich weiter zusammen, aber letztlich geht's den anderen Yachten nicht viel besser. Flaute ist Flaute. Oder Totenflaute. Das Rennen ist sozusagen mal eben "angehalten..."

Wenige Meilen weiter im Süden der SEB soll der Wind laut Prognose wieder einsetzen. Wer erwischt als erstes einen "Zipfel"? Gut möglich, dass hier und jetzt die Vorentscheidung fällt! 

Lieber Segelgott - schick den Jungs da draußen eine Mütze voll Wind! Jetzt heisst es Ruhe bewahren und Daumen drücken... 

Go SEB Goooooooooooooo...!!!!


update 12.00 Uhr | Aktuelle Presseschau

...jetzt hat uns der SegelReporter auf dem Radar, schönes Arbeiten! :o)










Auch die YACHT berichtet und hat schon mal die vorläufige Schadensbilanz von RUND SKAGEN 2012 zusammengeschrieben...










Außerdem flatterte heute früh eine ausgesprochen ärgerliche Elektropost von Blogger-Kollege Gero Brugmann (LobsterOne) ins Haus:

>> Hi Martin, ich habe viele coole Fotos von SEB am Start gemacht und dann ist mir die Kamera samt Objektivtasche geklaut worden. Fotos waren noch nicht runtergeladen. So eine Sch...! Tut mir leid, alle Fotos vom Sonntag und Montag sind futsch...


Mega-GAU für einen Fotomann! Da sind die SEB-Bilder noch das kleinste Problem. Gero, Deinen Ärger können wir gut nachvollziehen und schließen uns hiermit der Suchaktion an! Vielleicht gibt's ja doch noch ein Happy End...


update 08.00 Uhr | Skagen gerundet!

>> Guten Morgen von der SEB! Heute früh Skagen gerundet - jetzt ab nach Hause. Andere Schiffe (SHAKTI & HASPA) hinter uns in Sichtweite(!); arbeiten konzentriert. Unser Plan: immer "zwischen Gegner und Tonne bleiben"...

:o)





Dienstag 29. Mai 2012 | update 19.00 Uhr | Lagebericht & Fotos

(mk) Verdammt harte Stunden liegen hinter den Crews. Die Mitfavoriten VARUNA und OPAL mussten ebenso wie viele kleinere Yachten aufgeben. Windstärken um 6 bis 7 und meterhohe Wellen sorgten in der ersten Nacht bei vielen Teams für Erschöpfung und Materialbruch - bis hin zu einzelnen Seenotfällen. Zum Glück kam niemand zu Schaden. Trotz Seekrankheit und Ermüdung ist jedoch bei der SEB-Crew alles in Ordnung und das Beste: die Rostocker Jungs um Skipper Martin Buck führen seit heute früh auch das gesamte Feld an! Hier der aktuelle Bericht von Bord:

>> (fh) Was für eine Nacht! Und was für ein Tag! Es wehte gar füchterlich und das auch noch von vorn. Unser direkter Konkurrent, die Varuna verschwand mit der Abenddämmerung langsam in Lee auf Parallelkurs, kam aber gegen Mitternacht kurz in Sicht, als sie einen Holeschlag machte und gut zwei Meilen hinter unserem Heck passierte. First cross klar gewonnen, so kann es weitergehen.


Es kam aber besser. Der Wind nahm zu. Die Wellen auch. In den frühen Morgenstunden lag Horns Rev achternaus und wir hämmerten mit zehn bis elf Knoten Fahrt unter doppelt gerefftem Groß und kleiner Fock J4 gegenan. Das Boot setzte dabei ein ums andere Mal hart in die Welle, und schüttelte sich so heftig, dass schon besorgte Blicke ins Rigg gingen. Aber im Nachhinein muß man sagen, dass sich das Boot über unsere Sorge schier kaputt gelacht hat, wurde es doch schon weit heftigeren Torturen ausgesetzt als eine Starkwindkreuz auf der Nordsee.


In der Zwischenzeit laufen wir wieder mit voller Arbeitsbeseglung, kreuzen in kurzen Schlägen unter Land und haben den Wind direkt gegenan. Die Wassertanks in Luv sind nach wie vor voll und das Boot kreuzt wirklich exellent. Der Wendewinkel liegt unter 80° und die Fahrt bei 9,5 Knoten.

Anm: Inzwischen ist der Wind stark runtergegangen und die Jungs haben den Reling-Grill angeworfen der Boatspeed bis auf 4 Knoten abgesackt. Inzwischen fürchten die führenden Boote also das nächste Extrem: bleierne Flautefelder rund um Skagen...! 


update 16.00 Uhr: Bilder und ein weiteres Lebenszeichen!

>> Sonne, 14 kn Wind Kurs 40° - alle habe sich von der Nacht wieder gut erholt! Natürlich haben mittlerweile Infos vom Trailer und verschenken nichts mehr...!


update 10.45 Uhr: SMS von der SEB!

>> Hallo Rostock, uns geht es gut! Die letzte Nacht war sehr anstrengend und alle sind ziemlich fertig. Viel Welle aber es läuft ziemlich gut. In der Crew ein paar Ausfälle, klar, aber keiner total. Es wurde halt ab und zu mal gewaschen... lg die SEBastian Crew  

:o)

update 08.00 Uhr: Der offizielle Racetracker weist für die SEB einen Vorsprung von ca. 15 Meilenauf die nächstplazierten Yachten aus (SHAKTI, HASPA). Damit hätte der Volvo Ocean Racer aus Rostock die Führung übernommen! VARUNA und OPAL wären sogar noch weiter hinten. Bisschen merkwürdig allerdings, dass die VARUNA mit nur 2,6 Kn Speed aufgeführt wird. Auch waren ihre Fixes (Positionsmeldungen) in der Nacht z.T. veraltet. Auf jeden Fall decken sich die aktuellen Positonen der SEB auf unserem FleetMon-Tracker mit dem offiziellen Angaben.


Zwar ein Archivbild der SEB, aber so sieht es wohl derzeit aus an Bord - viel Wind und Welle von vorn... (foto cc by speedsailing / M. Ullrich)


Leider noch keine neuen eMails oder andere Meldungen von Bord. Die Nacht jedenfalls dürfte ziemlich schaukelig gewesen sein - einige Yachten mussten bereits aufgeben bzw. einen Schutzhafen anlaufen. Inzwischen hat der Wind jedoch etwas abgeflaut, kommt aber auch immer vorlicher. D.h. in den kommenden Stunden ist streng Kreuzen angesagt, so dass sich der Weg zum Ziel für viele Boote verlängern wird... 


Montag 28. Mai 2012 :

update 20.00 Uhr: Knapp 3 Stunden nach dem Start führt VARUNA das Feld an. Nicht mal eine Meile dahinter das speedsailing Team von der SEB! Weiter Gas geben Jungs! (Wo ist eigentlich OPAL...?)



update 17.00 Uhr: Gestartet!!!



Gleich geht's los - Wir sind in Startgruppe 3 um 16.50 Uhr!












update 13.00 Uhr: UWV

Die letzten Vorbereitungen vor dem Start: Navigator Olli checkt unter Deck die jüngsten Wetterkarten. Danach scheint die Flotte in der ersten Nacht ordentlich was "auf die Nase" zu bekommen: bis zu 8 Windstärken von vorn sind angesagt...

Die Windvorhersage gibt Grund genug, bei strahlendem Sonnenschein an der Pier von Helgoland nochmals alle Segel zu checken...
...genau wie unter Deck die Ballastpumpen und alle anderen lebenswichtigen Systeme doppelt geprüft werden. 

Die Vorhersage für die erste Nacht (für 2.00 Uhr lokale Zeit): reichlich Wind (und Welle) stehen auf dem Speiseplan - wie es aussieht bis nach Skagen erstmal alles von vorn... (Quelle windfinder.com)





Sonntag 27. Mai 2012 | Helgoland | eMail von der "SEB":

Überführung Rostock-Helgoland
(fh) Noch 24 Stunden bis zum Start. Es ist immer wieder interessant, wie aufregend die Tage vor einer Streckenregatta sind. Obwohl wir mit Martin Buck als Skipper und Projektmanager die Definition von Organisation, Planung und Ordnung haben ist es immer etwas spannend. Was ist noch zu tun? Wer macht was? Geht das nicht schneller? Macht das ja ordentlich! Das Boot wurde im Volvo Ocean Race mit zwölf  muskelbepackten Kerlen um die Welt gepeitscht. Wir wollen nicht ganz so hart peitschen und  wir sind 14 Leute an Bord. Nur für’s Protokoll: das Boot hat 12 feste Kojen. Im Rennen können davon maximal sechs gleichzeitig benutzt werden.

speedsailing Rund Skagen Crew 2012
Wir fahren im drei Wachsystem: Eine ON-Wache, eine STANDBY-Wache und eine OFF-Wache. Die Crew: Skipper Martin Buck und Navigator Olli Schmidt-Rybandt  Malte Braeuer, Lorenz Gaedke, Christian Heermann/ Kriggel, Hajo Hensel, Roland Huhn, Olli Freiheit, Felix Hauss, Ludwig Ploen, Christian Fabry, Sven Wegner, Daniel Wehden, Jan Lüneberg. Klar, wir wollen schnell segeln und alles geben, aber eines darf nicht passieren: dass etwas kaputt geht. Der Nachteil an hoch gezüchteten Rennyachten ist eben der Preis für jeden noch so kleinen Schäkel oder Meter Tauwerk.

Schnarcher auf der "hohen Kante"
Bisher war vieles laut. Der Motor während der Fahrt durch den Kanal oder das Schnarchkonzert der Crewkameraden in  den Rohrkojen. Da wir ja zusammen in einem akkustisch wenig absobierenden Raum schlafen, wirkt sowohl die Maschine als auch das Schnarchen doppelt laut. Interessant gestern abend war, dass kurz nach dem Wunsch „Gute Nacht!“ drei Schnarcher fast zeitgleich mit allem losgelegt haben, dessen sie fähig sind.

SEB in/auf/an Helgoland
Nun sind wir auf Helgoland und in einem nicht minder lauten Bienenkorb gelandet. Zwar ist der Zeitplan für die Überführung genau aufgegangen, aber statt eines leeren Hafens wie erwartet fanden wir vormittags besagten Bienenkorb vor. Der heute angedachte Lauf Rund Helgoland ist wegen Flaute zuerst verschoben und dann für den Großteil der Flotte abgesagt wurden. Wir hatten auf dem Weg von Cuxhaven mehr Glück. Gut 11 Knoten als Durchschnitt sowie ein Peeling von A1 auf A4 nebst Stagsegellüftung sind auf der Habenseite zu verbuchen. Die armen Konkurrenten hier langweilen sich seglerisch. Was macht man also, wenn nicht segeln? Ein bedeutungsvolles Gesicht und Konkurrenten beobachten.

Als größtes Boot in der Flotte Rund Skagen stellen wir einen Blickmagneten dar. Aber in der Gegenrichtung ist es genauso. Das bevorstehende Rennen ist besonders spannend, da sich drei ähnlich vermessene Hightech Rennyachten auf Augeshöhe begegnen, die aber vom Konzept her völlig unterschiedlich sind.
Da ist die „OPAL“, eine Elliott 57, ein Jahr jung und aus Karbon gebaut. Das Boot ist groß, leicht und mit Cantingkeel bewaffnet.

Helgoland kurz vor dem Start: SEB vs VARUNA
Zwei Meter kürzer, aber auf dem Papier nahezu genauso schnell ist die „VARUNA“, eine Ker 51. Vor wenigen Wochen fertiggestellt ist das Boot der Inbegriff von aggressiv aussehendem Segelhightech. Sie hat zwar keinen beweglichen Ballast, aber ein breites Deck, dass die Crew an langem Hebel ausreiten kann und ist mit knapp sieben Tonnen ungeheuer leicht. Am Bug fährt sie einen drei Meter langen Rüssel, an dem Gennacker gefahren werden, die nicht kleiner sind, als die Unsrigen. Dafür wiegen wir mehr als doppelt so viel. Klingt als wäre der Fall klar, aber wir haben auch das längste Boot und eine Segelgarderobe, die auf Steckenregatten abgestimmt ist, während unsere beiden Konkurrenten eher für up&down optimiert sind.

In diesem hoch spannenden Vergleich treffen also ein hochmoderner Festkieler aus Karbon mit einem Cantingkeeler aus Karbon gegen ein Kevlarboot mit Wasserballast aufeinander. Wir sind dabei die "graue Eminenz", da nicht nur mit grauem Rumpf versehen, sondern auch mit Abstand am Ältesten. Immerhin ist unsere schwedische Schönheit schon über elf Jahre alt. Selbst wenn wir das Rennen nicht selbst führen, wir säßen sicher vor dem Rechner, um es zu verfolgen.

Nun ist unser Vorhaben, Euch mit genügend Informationen zu versorgen, eben diese Verfolgung zu erleichtern. Während des Rennens kann es sich durchaus zutragen, dass wir nicht ganz am Ball bleiben, aber vorgenommen haben wir es uns…

Zunächst aber machen wir mal brav erstmal das, was Segler in Starthäfen so machen, nämlich ein cooles / kompetentes Gesicht und warten auf den Start am Pfingstmontag um ca. 16 Uhr. Später melden wir uns nochmals mit neuen Information, Fotos und den Link zum Tracker…


__/)_/)__/)__

Die Jungs vom speedsailing Team starten zum dritten Mal in Folge bei Deutschlands längster und härtester Offshore-Regatta über 510 Meilen von Helgoland über die Nordsee bis in die Ostsee nach Kiel. Beim letzten "Pantaenius Rund Skagen" (2010) mussten allein 30 von 60 gestarteten Yachten aufgeben. Die Rostocker segelten damals auf der GLASHÄGER (ILLBRUCK) als zweites Schiff über die Ziellinie.


GoPro Ausleger auf der SEB
Wenn auch ohne großes Budget, aber dafür mit viel Herzblut von allen Seiten halten wir Euch nachfolgend auf dem Laufenden. Mit drei GoPros, Spiegelreflex und diversen iPhones "bewaffnet" segelt Felix Hauß diesmal auf der SEB als sogenannter "MCM" (= "Media Crew Member") und sendet so oft es geht aktuelle Bilder und Statusberichte. Hier bei RostockSailing laufen diese Infos zusammen und wir stellen sie zeitnah in's Netz - quasi als "regatta-medialer Selbstversuch" der Liveberichterstattung. 

Die aktuelle Position der SEB wird per Satellit von unserem FleetMon-Tracker gesendet, den wir in Kooperation mit der Rostocker JAKOTA-Group an Bord genommen haben.  Der Startschuss vor Helgoland erfolgt in Kürze - sobald sich die SEB bewegt, verwandelt sich der ruhende rote Punkt in einen Pfeil - dann sind die Jungs um Skipper Martin Buck zusammen mit 65 weiteren Yachten endlich unterwegs zum "Pantenius Rund Skagen 2012" ...


Pantaenius Rund Skagen findet alle zwei Jahren im Anschluss an die Nordseewoche statt und zählt zu den anspruchsvollsten Hochseeregatten überhaupt. Sie führt durch drei sehr unterschiedliche Seereviere: Die Nordsee von Helgoland bis Hanstholm als Shelfmeer mit zumeist hartem Seegang und Grundseen bei vorherrschenden westlichen Winden. Dann das Skagerrak als Zunge des Atlantik mit Wassertiefen bis zu 1000 Meter und flachen Buchten an Jütlands Küste, so zum Beispiel der Jammerbucht, die ihren Namen nicht umsonst hat. Und nach Runden der Skagen-Tonne schließlich die Ostsee – launisch, aber nie langweilig, mit vielen Chancen und Möglichkeiten zu trickreicher Taktik bis endlich das Ziel vor Kiel erreicht ist.

12 Kommentare:

  1. Ihr seid bestens zu sehen und hattet eine abwechslungsreiche Fahrt im NOK?
    Rostock hatte sich am Abend etwas verdunkelt mit leichtem Regen, da seid ihr gut weggekommen. Das Tacho sagte 18kn max auf dem ersten Schlag...
    Also viel Glück und guten Wind für die kommenden Tage! Larsen

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  2. update 2:30 a.m.

    Wow SEB mit guten Abstand erster. Varuna abgehängt. Das ist eine tolle Performance Jungs! Weiter so! :-)

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  3. Sieht tatsächlich gut aus, allerdings müsst Ihr immer auch den jew. Zeitpunkt der Positionsmeldung vergleichen. VARUNA's "Fix" war in der letzten Nacht z.T. etwas älter als der von der SEB. Auf jeden Fall hochgradig spannend! Weiter Daumen drücken!!!

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  4. Zumindest ist es im Tracker wieder ein Pfeil... aber der Vorsprung schmilzt weiter! :( Ich bin voll aufgeregt, kann mir kaum vorstellen wie es den Jungs auf dem Boot gehen muss. Der totale Horror!!!! :-(

    Los jetzt nicht verzagen, ihr schafft das!

    grüße jan

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  5. Spannend! Ich habe hier schon Spasmen vom Daumendrücken.

    Martin, gibt es schon Prognosen, wann ich spitzes Hütchen und Papierschlangen bereit halten muss?

    M.

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  6. Such Dir was aus:

    a) To finish First you first have to finish!
    b) Am Arsch ist die Ente fett! ;o)
    c) It ain't over til the fat lady sings!

    Ansonsten ETA vllt morgen früh so gegen acht?!

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  7. Okay, ich bleibe lange wach und übe mich in sukzessiver Approximation...

    M.

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  8. Klingt vielversprechend...

    ;o)

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  9. Sie sind im Ziel mit 15Meilen Vorsprung!! Juhu! Wow! Wie genial, wie im spannend :-) Meinen größten Glückwunsch, meinen größten Respekt!! grüße jan

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  10. Hallo SEB-Crew, Herzliche Glückwunsch an alle rundum Martin und natürlich auch an die Landcrew. Danke auch an das Nachrichtenteam von Speedsailing bzw. Rostocksailing, dass ihr uns interessierten Rostocker-Segelern so gut mit Informationen versorgt habt.
    Grüße Ingo

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  11. coole nummer jungs, auch von mir herzlichen glückwunsch an alle, gruß PBE

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  12. SEB-Crew? LEIDER GEIL! :)) UKL

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