22.12.2010

Sinnfrei aber schön: Absegeln mit der Spitzhacke

Während in Hamburg bereits vor Wochen "die letzten Helden" gefeiert und in Lübeck die traditionellen "Eisarsch"-Wettfahrten (wegen zu viel Eis!) abgesagt wurden, kommt hier nun die frohe Bootschaft: Die wahrhaft "allerletzten Eisarsch-Helden" segeln in Rostock!

Ablegen unter erschwerten Bedingungen: Einer hackt, zwei schieben "das Gehackte" unter's Eis (foto Bernd Block, ASVzR, cc by RostockSailing.de).


Einer der drei "Extremsegler" vom Akademischen Segler-Verein zu Rostock war Mario Lilie: "Unsere Eisarsch-Regatta wird seit Jahren...

immer am letzten Samstag vor dem heiligen Abend mit den Ixylons ausgetragen. Als Jollen-Weihnachtsfeier sozusagen. Da die restlichen Schiffe diesmal an den Pallungen festgefroren waren, konnten wir nur mit meinem Boot raus."

Aus purer Liebe zum (Extrem-)Sport: eine Stunde Eis hacken für 10 Minuten Segeln (foto Bernd Block, ASVzR, cc by RostockSailing.de).


Die größte Herausforderung dabei? Wohl das Ablegen durch die etwa fünf Zentimeter dicke Eisschicht. Aber auch das ist nur eine Frage der richtigen Technik. Mario erklärt: "Optimal sind drei Leute: einer der vorn das Eis zerkloppt sowie zwei die paddeln und 'das Gehackte' seitlich unter die Eisfläche schieben. Für die 50 Meter bis zum 'freien Wasser' brauchten wir knapp eine Stunde."

Stabil gebaut: die 33 Jahre alte  Ixylon-Jolle "Wind Hunter" steckt die bis zu fünf Zentimeter dicken Eisschollen locker weg. (foto Bernd Block, ASVzR, cc by RostockSailing.de).


"Das Boot hat alles gut überstanden. Die Genua war natürlich auch draußen (davon gibt's nur leider keine Fotos), haben sie auch gut gebraucht da uns das Eis stark behinderte, besonders bei den Wenden. Auf den Spi konnten wir verzichten (Mangel an Konkurrenz). Beim nächsten Mal werden die Dinger auf Kufen gestellt ;o)"

Keine Konkurrenz weit und breit: Mario, Janine und Stefan verzichten downwind auf den Spi  (foto Bernd Block, ASVzR, cc by RostockSailing.de).


Wir halten also fest: Bei minus acht Grad eine Stunde lang Eis hacken für 10 Minuten Segeln... Hochgradig sinnfrei - aber schön! 


Die allerletzten Rostocker Eisarsch-Helden der Saison 2010: Mario, Janine und Stefan vom ASVzR (foto Bernd Block, ASVzR, cc by RostockSailing.de).


Noch jemand ohne gültigen Fahrschein? Bild oder Videobeweise werden bis 31.12. gern entgegengenommen. Ansonsten gehen Mario, Janine und Stefan vom ASVzR auf XY 2336 "Wind Hunter" offiziell als die "Allerletzten Eisarsch-Helden der Saison 2010" in die Rostocker Segelgeschichte ein. Alles rein sportlich - ist ja klar...
 

Trotz heftigster Kälte: Aufmerksame Zuschauerblicke verfolgen in Rostock den ultimativ letzten Ablegeversuch der Saison 2010. (foto Bernd Block, ASVzR, cc by RostockSailing.de).


7 Kommentare:

  1. Ixylon is'n Weltboot, 'n reines Weltbooot...!

    :-P

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  2. eigentlich nur sinnfrei, schön ist irgendwie anders

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  3. ...also ich kenn mindestens drei Leute, die das schön finden!!!

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  4. ...als interessierter vor-ort-beobachter dieser massnahme kann ich nur sagen: feine sache! allerdings ließ nach 15 min die B-Note von mario sehr zu wünschen übrig und mal ehrlich: 10 min segeln nach dem gepücker is ja wohl ein bißchen lasch. der glühwein hat uns sehr gemundet, wie auch das gulasch von stefan. scombermix

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  5. Neuesten Gerüchten einer weiteren Vor-Ort-Informantin zufolge soll das "Freihacken" sogar deutlich mehr als ne Stunde und zwar mindestens 90 Minuten gedauert haben...

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  6. Hallo Mario,
    früher bist du Weihnachten nach Hiddensee gesegelt...

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  7. Pssssssst, nicht die Geheimtipps verraten!!! ;-)

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